ÖGZMK | e-Newsletter N° 2 | Juni 2016





Österreichische Gesellschaft
für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Verein Österreichischer Zahnärzte (gegr. 1861)







Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

Die Umstellung der Kommunikation innerhalb der ÖGZMK auf elektronische Form ist gut angenommen worden. Immerhin haben über 60 Prozent der Mitglieder den Newsletter geöffnet – eine Akzeptanz, die laut Experten sehr hoch liegt. Wir freuen uns, dass wir Ihnen nun die zweite Ausgabe des e-Newsletters schicken können.

Dankenswerterweise druckt der Springerverlag für jene Kollegen, die nicht auf ein gedrucktes Fortbildungsjournal verzichten wollen, den Newsletter. Damit kommen wir dem Wunsch einiger Kollegen nach einer „angreifbaren“ Form nach. An dieser Stelle eine Bitte an Sie: In der gedruckten Version des Newsletters gibt es die Möglichkeit, diesen abzubestellen bzw. weiter zu erhalten. Wir bitten von dieser Wahlmöglichkeit aktiv Gebrauch zu machen. Das erleichtert uns die Arbeit und senkt die Kosten.

Bis Ende des Jahres sind beide Formen des Fortbildungsjournals parallel geplant. Nach einer Evaluierung wird über die künftige Form der Kommunikation entschieden. Inhaltlich wollen wir Fortbildungsartikel anbieten, die relevant für ihre tägliche Arbeit in der Praxis sind. Gleichzeitig freuen wir uns über kleine Berichte aus der Grundlagenforschung und theoretischen Wissenschaft.

Auf Hochtouren laufen schon die Vorbereitungen für den Zahnärztekongress, der
dieses Jahr dankenswerterweise von der ÖGZMK Wien unter Präsident Univ. Doz. Dr. Werner Lill ausgerichtet wird. Wir freuen uns, Sie in Wien mit fachlich exzellenter Fortbildung begrüßen zu dürfen!


Dr. Walter Keidel
Präsident der ÖGZMK

ORALCHIRURGIE & GERINNUNGSSTÖRUNGEN

Neue Antikoagulantien - neue Herausforderungen


Die am Arzneimittelmarkt zunehmend präsente Gruppe der Neuen direkt Faktorenhemmenden oralen Antikoagulanzien (NOAK/DOAK) hat erneut die Gerinnungsthematik in den Vordergrund gedrängt. Altbewährte Konzepte, wie der „Grazer Gerinnungsleitfaden“ aus dem Jahr 2005, waren somit zu aktualisieren und auf der Basis der aktuellen Literatur zu modifizieren. Bei guter Kenntnis der Empfehlungen kann auch weiterhin ein sicheres Gerinnungsmanagement in der Zahnmedizin gewährleistet werden!

lesen Sie mehr von OA Dr. Acham [link]

FORSCHUNG

Speichel: Beeinflussung der angeborenen Immunantwort?


Die Grundlagenforschung ermöglicht Erkenntnisse auf molekularer und zellulärer Ebene, die von potentieller Bedeutung für die Zahnmedizin sind.

In diesem Beitrag informieren wir über die Bedeutung von Speichel
in der Auslösung einer Entzündungsantwort in vitro mit möglicher Implikation bei der oralen Wundheilung. Speichel ist bekanntlich wichtig für die Befeuchtung der Mundhöhle und als Gleitmittel für Nahrungsbestandteile, für die Entfaltung von Geschmack und Geruch, die Verdauung, den Schutz der Mundschleimhaut und des Ösophagus, und er bietet auch Schutz vor Abrasion, Erosion und Karies. Speichel enthält zudem antibakterielle Proteine, und eine mögliche Wirkung auf die orale Wundheilung wird diskutiert (1). Die orale Wundheilung läuft vergleichsweise rascher ab als die Heilung von Hautwunden (2). Die Entfernung der Speicheldrüsen bei Nagern führte in Studien zu einer verzögerten Wundheilung der Mundhöhle und der Haut (3, 4). Auch aus eigener Erfahrung wissen wir, wenn wir eine Hautverletzung haben, benetzen wir diese fast instinktiv mit Speichel. Kann also Speichel die Wundheilung fördern?

Um dieser Frage nachzugehen hat das Team um Frau Prof. DDr. Cvikl (5) und Herr Dr. Müller (6) die Antwort von Zellen aus der Mundhöhle auf Speichel studiert. Speichel bewirkte eine massive Entzündungsantwort bei Fibroblasten der Gingiva und bei Makrophagen. Speichel bediente sich dabei der Aktivierung des Toll-like Rezeptor 4, der die angeborene Immunabwehr von Gram-negativen Bakterien reguliert. Obwohl vermutet werden kann, dass Bakterien im Speichel die Aktivierung des Toll-like Rezeptors 4 verursachen, sind auch andere Erklärungsmodelle zulässig. Beispielsweise könnten Polysaccharide und Hitzeschockproteine, die ebenfalls im Speichel vorkommen diesen Effekt hervorrufen. Unabhängig jedoch von der Aufklärung des Mechanismus zeigen die Daten aus der Grundlagenforschung, dass Speichel eine Entzündungsantwort hervorrufen kann und so möglicherweise die frühe Phase der oralen Wundheilung unterstützt.

Literatur
1. Dawes C et al. The functions of human saliva: A review sponsored by the World Workshop on Oral Medicine VI. Arch Oral Biol 2015;60(6):863-874.
2. Wong JW et al. Wound healing in oral mucosa results in reduced scar formation as compared with skin: evidence from the red Duroc pig model and humans. Wound Repair Regen 2009;17(5):717-729.
3. Bodner L, Dayan D, Pinto Y, Hammel I. Characteristics of palatal wound healing in desalivated rats. Arch Oral Biol 1993;38(1):17-21.
4. Bodner L, Knyszynski A, Adler-Kunin S, Danon D. The effect of selective desalivation on wound healing in mice. Exp Gerontol 1991;26(4):357-363.
5. Cvikl B, Lussi A, Moritz A, Sculean A, Gruber R. Sterile-filtered saliva is a strong inducer of IL-6 and IL-8 in oral fibroblasts. Clin Oral Investig 2015;19(2):385-399.
6. Müller HD, Cvikl B, Lussi A, Gruber R. Chemokine expression of oral fibroblasts and epithelial cells in response to artificial saliva. Clin Oral Investig 2015 Sep 5 [Epub ahead of print].

Korrespondenz:
Prof. Dr. Reinhard Gruber
Bernhard-Gottlieb
Universitätszahnklinik
Medizinische Universität Wien
Sensengasse 2a
1090 Wien
reinhard.gruber@meduniwien.ac.at


ZAHNTRAUMA DER PRIMÄREN UND SEKUNDÄREN DENTITION

Mit Therapiekonzept zum Behandlungserfolg

Wer kennt es nicht?
Ein Kind taucht weinend mit Schmerzen am späten Nachmittag mit seinen aufgelösten Eltern in der Praxis auf, vielleicht sogar aus dem Mund blutend, und das bei vollem Wartebereich!

Die Zeit läuft! Eine gute schnelle Erstversorgung kann für das Überleben eines Zahnes entscheidend sein, ein gelingender Erstkontakt zwischen Kind und Zahnarzt für die weitere Zahngesundheitskarriere des Kindes!
Wie war das noch in der letzten Fortbildung...Zahntrauma im Milch- und bleibenden Gebiß? Verhaltensführung für Kind und Eltern? Schnellinduktion der Trance???

lesen Sie den gesamten Artikel von Dr. Andrea Lintner hier


TRAUMATOLOGIE

Erstversorgung von Zahntraumen


Pulpa raus oder schön verpacken? Mitgebrachte Fragmente ankleben oder verwerfen? Reposition sofort und chirurgisch oder später orthodontisch? Welche Nähte machen Sinn? Breiige oder normale Kost? Antibiotika ja oder nein? Mundantiseptika: brauchen wir sie wirklich? Und was bringt eine Schienung in dem Kuddelmuddel? Alles Fragen, die in der Erstversorgung eines Zahntraumas auftauchen. Lesen Sie dazu den Beitrag von Andrea Lintner und das grundlegende Statement von K.A. Ebeleseder.

Den Artikel von ao. Univ.-Prof. Dr. Kurt A. Ebeleseder finden Sie hier


Aktuelle Veranstaltungen der ÖGZMK




Rudolf-Slavicek-Preis
der ÖGZMK Wien

Einreichfrist: hic et nunc bis 15. Juli 2016



ZFP-Fortbildung
Membrane und Membrantechniken

Literaturstudium - hic et nunc
Einsendeschluss: 20. Dezember 2016






OCMR Jahrestagung
25. Juni 2016, Wien






Summer School zur Ganzheitsmedizin
3. - 6. August 2016, Bezau





41. Österreichischer Zahnärztekongress

22. - 24. September Hofburg Wien




30. Kongress der DGI
24. – 26. November in Hamburg





ÖGE 4. Internationaler Kongress
1. - 3. Dezember 2016 in Wien

Alle Veranstaltungen der ÖGZMK finden Sie jederzeit unter

Aktuelles

ÖGE Tagung 2016 Komptenz in der Endodontie
Zum wiederholten Male trafen einander letzten Herbst zahlreiche Endodontie-Interessierte im Parkhotel Castellani in Salzburg. [mehr]

ÖGK Tagung 2016 Kinder, Kinder!
Alle zwei Jahre organisiert die ÖGK (Österreichische Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde) ihr Frühjahrssymposium im Kongresshaus Salzburg, das sich bei Österreichern, Deutschen und Schweizern großer Beliebtheit erfreut. Heuer fand das 6. Frühjahrssymposium vom 21.–23. April statt. [mehr]


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